- Zitat eines Gastes: "Man kann
die Stille hören!" -
und die weite Landschaft werden Sie beeindrucken.
Hier vergeht die Zeit einfach langsamer,
das ganze Leben ist beschaulicher.
Man fühlt sich schon nach kurzem Aufenthalt
ausgeglichen und entspannt.
Diese Aufnahme, die vom Bootssteg des Ferienhauses "Jantje"
aus gemacht wurde, vermittelt einen Eindruck von der Ruhe
und Weite der Landschaft.
Imposante Bauernhäuser der sogenannten
"Polderfürsten" im Rheiderland
Vor allem in Landschaftspolder und Bunderhee
gibt es diese schönen Bauernhäuser.
In früheren Zeiten waren reiche Bauern die wichtigsten
Arbeitgeber der mittellosen Landbevölkerung.
Rapsfeld in voller Blüte
Hier noch einmal der eindrucksvolle Himmel
und die weite Landschaft Ostfrieslands.
Spaziergang durch Ditzum
Wenn Sie Abwechslung und Kontakt suchen,
bietet sich ein kleiner Ausflug nach Ditzum an.
In Ditzum gibt es nicht nur
die kleinen Fischerhäuser, sondern auch die
denkmalgeschützte Jugendstilvilla Mansholt.
Die Familie Mansholt war eine reiche Unternehmerfamilie,
die eine Ziegelei in Ditzum betrieben hat.
Eine
"Ankerhaltestange" im Ditzumer Hafen
Im Ditzumer Hafen können Sie das Fahrgastschiff
"Dollard" besteigen, um über die Meeresbucht
"Dollart", mit Zwischenstation im Emder Hafen,
nach Delfzijl/Niederlande zu fahren.
Das Luftbild zeigt die Emsmündung
in den Dollart bei Pogum.
Das idyllische Fischerdörfchen Ditzum
liegt unmittelbar an der Emsmündung zum Dollart.
Bei einem Spaziergang auf dem Deich können Sie auf
der gegenüberliegenden Seite zum Greifen nahe Emden
erkennen.
In Ditzum können Sie sich in Restaurants - der frisch
gefangene Fisch ist besonders zu empfehlen! -, und Cafés
verwöhnen lassen.
Interessant sind einige kleine Geschäfte und der Fisch-und
Krabbenverkauf im Hafen.
"Feuerwehr" in Ditzum
Der
Hafen bei Ebbe
Fischkutter gestern und heute
Die angebotenen Kutterfahrten
bieten auch die Gelegenheit,
durch das Emssperrwerk zu fahren.
Es ermöglicht die Überführung großer
Luxusdampfer der Meyer-Werft in Papenburg
durch das Aufstauen des Flusses.
Der Ditzumer Hafen
mit dem Emssperrwerk im Hintergrund
In Ditzum können Sie mit einer alten Fähre die
Ems überqueren,
um nach Petkum zu fahren:
s. u.> Emsfähre Ditzum
Mittlerweile ist sie zur kleinen Attraktion für Touristen
geworden, während sie früher nur zum Übersetzen
der Pendler auf dem Weg nach Emden diente.
"Tant' Dientje"
erinnert an die Fischerfrauen am Dollart
Ditzumer Hafenfest: Spaß muss sein!
 
Auch das Fernsehen ist manchmal vor Ort. Mit großem Programm war Ditzum die
Endstation der Tour "Radeln mit Lars und Ludger".
Die beiden NDR-Moderatoren, Lars Cohrs und Ludger Abeln,
sorgten mit viel Aktion für eine ausgelassene Stimmung
des Publikums.
Fahrrad fahren ist im Rheiderland
- wie bei den niederländischen Nachbarn -
eine Selbstverständlichkeit.
Unterwegs werden Sie sich
sicher über die Freundlichkeit der Ostfriesen wundern,
wenn diese Sie überall und zu jeder Tageszeit mit
einem freundlichen "Moin" begrüßen.
In Ditzum können Sie Fahrräder mieten
- zwei hauseigene Fahrräder stehen Ihnen selbstverständlich
im ****Ferienhaus "Jantje" kostenlos zur Verfügung
-
und im Sommer mit der Fähre nach Delfzijl/NL, auf die
Ostfriesischen Inseln oder Helgoland fahren.
Außerdem können Sie auf einer Kutterfahrt den
Krabbenfang hautnah erleben.
Da unser Ferienhaus "Jantje" nur ca. 3 km
vom Dollart entfernt liegt, ist das Naturschauspiel, das
es täglich durch Ebbe und Flut zu beobachten gibt,
zum Greifen nahe. Natürlich kann man auch im Dollart
baden,
es sich im Gras gemütlich machen und von der intensiven
Sonne bräunen lassen. Vorsicht: Die frische Brise
täuscht meistens
über die Stärke der Sonnenstrahlen hinweg! Für
die Kinder ist das Spielen bei Ebbe im Watt ein Erlebnis
und wenn Sie es erlauben,
kommen sie bestimmt als kleine Mohren wieder auf Ihre
Decke zurück.
Darüber hinaus bieten sich auch einige Badeseen in
der Umgebung zum Abkühlen an heißen Tagen an.
Badefreuden am Dollart im Salzwasser:
Die Füße, aber auch der Hund, brauchen eine Abkühlung.
Ebbe und Flut am Dollart
Ordnung muss sein:
Hier wird in Reih und Glied gegrast.
Schafe bei ihrer "Arbeit"
als Deichschützer: Durch das Grasen auf dem Deich halten
sie die Grasnarbe kurz und dicht;
sie verhindern damit eine Schwächung des Wurzelwerkes
oder gar eine Versteppung.
Außerdem festigen sie durch ihren Tritt den Untergrund
und das Wasser erhält bei einer großen Flut keine
Schwachstellen als Angriffsfläche.
Frühling mit Löwenzahn am Deich
Auf dem Dollartdeich
sind nicht nur Schafe zu bestaunen,
auch das edle Pferdchen genoss die frische Brise.
Abendstimmung am Dollart
Der rote Kreis markiert das Ferienhaus "Jantje";
die Landspitze zeigt die sogenannte "Bohrinsel".
Es handelt sich um die Plattform eines
Bohrturmes aus den 60ziger Jahren.
Zum Glück
blieb die Bohrung nach Erdgas erfolglos.
Seit dem Jahr 2000 gehört
der deutsche Teil des Dollarts zum
Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.
Hinweisschild
am Dollart mit der Losung:
Well neet will dieken, de mutt wieken!
Mehr Informationen zur Entstehung des Dollarts
auf unserer Website unten:
Diese Skizze (Quelle: Wikipedia) verdeutlicht
die
Angaben des Hinweisschildes links.
Durch die Sturmfluten und Entstehung des
Dollarts
sind mindestens 20 Kirchspiele und 10 bis 15 weitere
Dörfer sowie drei Klöster untergegangen.
Nach zahlreichen Einpolderungen vom 17. bis zum
20. Jahrhundert ist der Dollart heute auf etwa ein
Drittel seiner Fläche im Verhältnis zu seiner
größten Ausdehnung geschrumpft.
Einer der jüngsten Polder ist der 1877
eingedeichte Kanalpolder.
Das Ferienhaus "Jantje"
befindet sich in unmittelbarer Nähe.
Interessante
Tagestouren in Ostfriesland und Umgebung:
z.B.
zu den Ostfriesischen Inseln ...
Städtebesichtigungen
Groningen/NL:
Museumsbesuch auf der Museumsinsel im Wasser,
eine Besichtigung des Martiniturmes
am Markt und des Pfannkuchenschiffes,
eine obligatorische Grachtenfahrt
Leer:
historische Altstadt mit Rathaus, Heimatmuseum, "Die
Waage" - das gehobene Restaurant von 1714 im niederländisch beeinflussten
norddeutschen Barock erbaut,
"Haus Samson" von
1643, die "Haneburg" aus dem 17. Jahrhundert,
das Amtsgericht als früherer Herrensitz, die Lutherkirche
...
Außerdem gibt es in
Leer neuerdings den Erlebnispark "Ostfriesland":
Hier können Sie im Leeraner
Miniaturland einen interessanten, aber auch entspannten
Tag verbringen und die Region Ostfriesland einmal aus einer
anderen Perspektive erleben.
Auf einer 600 qm großen
Fläche kann man die zweitgrößte Modellanlage
Deutschlands bestaunen: fahrende Züge und Autos,
die Schiffsüberführung einer
AIDA und über 100 steuerbare
Szenarien. Außerdem gibt es umfangreiche Ausstellungen
von Modellautos und Lkws, sowie eine große Sammlung
an
historischen Dampflokomotiven
in unterschiedlichen Maßstäben.
Im schönen Außenbereich
des Parks finden Sie eine Garteneisenbahn (Maßstab
1:22), die sie selber steuern und rangieren können.
Sie fährt an Orten
und Sehenswürdigkeiten
Ostfrieslands vorbei, ist mittlerweile schon mehr als
einen Kilometer lang und wird fortwährend erweitert.
Die schöne Parklandschaft
(ca. 10.000 m²) mit ihrer interessanten gärtnerischen
Gestaltung lädt zu einem Spaziergang ein. Unterwegs
gibt es verschiedene Möglichkeiten,
Pausen einzulegen, um z.B.
Schach oder Mühle zu spielen. Natürlich wurde
auch an die kleinen Besucher gedacht; sie finden einen
Spielplatz
mit Schaukel und Kletterturm
vor.
Zum Schluss sollte ein Besuch
des Cafés Leuchtturm nicht versäumt werden,
denn dort können Sie sich in schönem Ambiente
verwöhnen lassen.
Emden:
"Der Ratsdelft" (mittelalterliches Hafenbecken
mit Hafentor, drei Museen schwimmen dort), ein historisches Feuerschiff
als maritimes Gretna Green,
das historische Rathaus mit
Rüstkammer und ostfr. Landesmuseum, das OTTO-HUUS",
unverzichtbar: Besuch der Emder Kunsthalle von Henri Nannen
... (s. u.)
Aurich: alte Häuser: "Knotsches Haus",
"Haus Hanstein", "Conringsches Haus",
"Altes Bürgerhaus", "Alte Kanzlei",
Lamberti-Kirche mit Turm als Wahrzeichen der Stadt,
Teehaus im klassizistischen
Stil, "Pingelhus", "Alte Wache"
Hotel, "Piquerhof" aus dem 12. Jh., Wappenstein
der Grafen und Fürsten,
Mausoleum der Grafen- und
Fürstenfamilie, "Upstalsboom" Grabhügel
und Versammlungsplatz im Mittelalter, Großsteingrab
Tannenhausen
 Das Steinhaus in Bunderhee ist die
älteste und ursprünglichste Häuptlingsburg
Ostfrieslands. Sie wurde im 13. Jahrhundert gebaut,
als einzelne Familien Macht und
Einfluss erlangten. Sie ließen turmförmige wehrhafte
Backsteingebäude bauen, die Steinhäuser.
Nach archäologischen Befunden
konnte das Steinhaus in Bunderhee bis in das 16. Jahrhundert
auf dem Wasserweg erreicht werden.
Durch Sturmfluten hatte sich der
Dollart so weit ausgebreitet, dass Bunderhee zeitweise am
Wasser lag und direkten Meerzugang hatte.
Im Mittelalter und in der frühen
Neuzeit war Bunderhee vermutlich der Hafen von Bunde.
Heute gibt es nur noch wenige Steinhäuser
und meistens sind sie durch Um- und Anbauten stark verändert
worden.
Das Steinhaus in Bunderhee dagegen
ist weitgehend original erhalten und viele Details innen
und außen erzählen von den einzelnen Phasen seiner
Geschichte (s. u.).
Im Jahre 2010/11 wurde das baufällige
Denkmal in Bunderhee saniert und anschließend der
Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Der Turm steht auch heute noch in
seiner damaligen Wehrhaftigkeit da und auch der barocke
Wohntrakt aus dem Jahre 1712 ist immer noch eine Augenweide.
Im Steinhaus und im Barockanbau
befindet sich eine ständige Ausstellung zur Historie
der Region, des Hauses und der ostfriesischen Häuptlinge.
Regelmäßig finden Führungen
und verschiedene Kulturveranstaltungen statt.
Geplant ist auch die Sanierung des
angrenzenden Parks, um das großbäuerliche Selbstverständnis
um 1900 veranschaulichen zu können.
Öffnungszeiten
und Führungen: Führungen
vom 2.4. - 4-10.2015 jeden Donnerstag um 15:00 Uhr jeden
1. Sonntag im Monat um 11:00 Uhr Führung; geöffnet
von 11:00 - 13:00 Uhr Eintritt
3 € Gruppenführung
nach Absprache
Ansprechpartner: Gemeinde
Bunde, Tel. 04953/80947;steinhaus@ostfriesischelandschaft.de;
www.ostfriesischelandschaft.de
Natur-
und Kulturpark Dollartmuseum, Bunde
Das Museum befindet sich im Wiemannshof,
einem ehemaligen Gulfhof.
Nach einer Renovierung wird in dem
ehemaligen Hof in erster Linie ein Restaurant mit Café
betrieben.
Deshalb richten sich die Öffnungszeiten
des Dollartmuseums nach dem Betrieb des Restaurants.
Im Dollartmuseum kann man sich über
das Leben am Dollart in vergangenen Zeiten informieren.
Themenschwerpunkte: Naturschönheiten
im Dollartgebiet Entwicklung
der Pflanzen- und Tierwelt Das
Rheiderland als Rastplatz für Vögel Entstehung
des Dollarts Sturmfluten
im Dollart Die
versunkenen Dörfer mit ihren Sagen und Legenden Landgewinnung
durch Warf- und Deichbau Entwässerung
durch Siele Wattfischerei Bearbeitung
der neu gewonnenen Polderflächen
Natur- und Kulturpark Dollartmuseum
Rheiderlandstraße 3
26831 Bunde
Öffnungszeiten:
Restaurantöffnungszeiten
Besondere Öffnungszeiten
und Führungen sind für Gruppen jederzeit nach
Absprache möglich.
Floßfahrten auf
dem Sieltief
Das Floß liegt am Wynhamster
Kolk beim Kanuanleger unweit der Schöpfmühle.
Parkplätze sind vorhanden.
Touren beginnen und enden hier.
Die Tour führt im ersten Teil
bis zur Aaltukerei am Mühlenwanderweg entlang und führt
weiter bis nach Dyksterhusen. Dort müssen wir wenden.
Auf dem Floß finden ca. 6-8
erwachsene Personen bequem Platz.
Termine können per Mail oder Telefon
abgesprochen werden. Eine Stornierung wegen schlechtem Wetter
ist problemlos möglich.
Ausflugsfahrten:
Preis pro Person: 13 € (mind.
4 Personen)
Dauer: ca. 100 Minuten
Mitnahme von Essen und Trinken ist
erlaubt.
Kurztouren: von der Mühle bis
Aaltukerei oder umgekehrt
Preis per Person: 8 €/inklusive
Fahrrad. Floßfahrten auf dem
Sieltief
Das Floß liegt am Wynhamster
Kolk beim Kanuanleger unweit der Schöpfmühle.
Parkplätze sind vorhanden.
Touren beginnen und enden hier.
Die Tour führt im ersten Teil
bis zur Aaltukerei am Mühlenwanderweg entlang und führt
weiter bis nach Dyksterhusen. Dort müssen wir wenden.
Auf dem Floß finden ca. 6-8
erwachsene Personen bequem Platz.
Termine können per Mail oder Telefon
abgesprochen werden. Eine Stornierung wegen schlechtem Wetter
ist problemlos möglich.
Ausflugsfahrten:
Preis pro Person: 13 € (mind.
4 Personen)
Dauer: ca. 100 Minuten
Mitnahme von Essen und Trinken ist
erlaubt.
Kurztouren: von der Mühle bis
Aaltukerei oder umgekehrt
Preis per Person: 8 €/inklusive
Fahrrad.
Diese Tour mit einem Abstecher über
Dycksterhusen + 2 € (mind. 4 Personen)
Wir fahren nicht bei Starkwind,
Sturm- oder Gewitterlagen, oder wenn sich dieses ankündigt.
Floßfahrten auf dem Sieltief
Info, Termine, Reservierungen unter:
015 25 - 200 82 42
Wir fahren nicht bei Starkwind,
Sturm- oder Gewitterlagen, oder wenn sich dieses ankündigt.
Floßfahrten auf dem Sieltief
Info, Termine, Reservierungen unter:
015 25 - 200 82 42
Tagesausflug
mit dem Fahrgastschiff "Dollard" nach Delzijl/Niederlande
und eine evtl. Rücktour dem Fahrrad
Als Tagestour nach Holland
bietet sich eine Fahrt mit dem Fahrgastschiff "Dollard"
ab Ditzum an, um über die Meeresbucht "Dollart",
mit Zwischenstation im Emder Hafen,
nach Delfzijl/Niederlande
zu fahren. Sie können auch Fahrräder mit an Bord
nehmen, um dann radelnd die Rückfahrt (ca. 40 km) in
Delfzijl/Niederlande anzutreten.
Der Fahrradweg verläuft in
Deichnähe des Dollarts und die erste Erholungspause
kann schon nach ca. acht Kilometern im beschaulichen Fischerdorf
Termunterzijl eingelegt werden.
Wie auf der deutschen Seite
unser Fischerdorf Ditzum, ist es für leckere Fischspezialitäten
bekannt.
Da sich auf dieser Route Richtung
Deutschland die interessante Kunstgalerie, Freilichtausstellung
und Teestube "De Groninger Kroon" im Reiderwolderpolder
befindet,
können Sie auch hier
eine Pause einlegen. Die Galerie bietet ständig wechselnde
Bilder, Keramiken, Bronze- und Glaskunstwerkausstellungen.
In der gemütlichen Teestube
kann man sich nach dem Rundgang in der interessanten Galerie
einen anregenden Tee servieren lassen.
Öffnungszeiten und nähere
Informationen zu "De Groninger Kroon" finden Sie
unter: http://ateliereinraum.wordpress.com/2011/07/12/ausflugs-tipp-galerie-de-groninger-kroon/
Beim Grenzübergang in Nieuwe
Statenzijl erreichen Sie wieder deutsches Gebiet. Wenn Sie
vom Radfahren müde sind und schnellstens zum Ferienhaus
"Jantje" möchten,
ist der kürzeste Weg über
Ditzumerverlaat. Allerdings lohnt sich ein Abstecher zur
ehemaligen Bohrinsel, weil man von der erhöhten Plattform
den ganzen Dollart überblicken kann.
Mittwochs ist Markttag
in Delfzijl
Jeden Mittwoch findet in Delfzijl
von morgens 10.00 Uhr bis nachmittags ein großer Markt
statt. Dort gibt es vielfältige Angebote wie Stoffe,
Gemüse, Obst, Blumen,
aber natürlich auch Fisch und
den typisch niederländischen Käse für alle
Geschmacksrichtungen. Außerdem kann man sich auch
zubereitete Speisen
wie z. B. das typisch niederländische
Fischgericht "Kibbeling" (frittiertes Fischfilet
im Backteig) schmecken lassen.
 Alternative Verbindungen
ab Ditzum und Delfzijl Die Reederei AG
Ems bietet zusätzlich zum Fahrgastschiff "Dollard"
weitere Verbindungen mit dem Schiff "Wappen von Borkum"
an.
Sie haben die Möglichkeit,
entweder von Ditzum aus zunächst zum Anleger Emden-Knock
am Rysumer Nacken und dann weiter nach Borkum
oder von Delfzijl aus nach
Emden-Knock und dann ebenfalls weiter nach Borkum zu fahren.
Ausflug nach Appingedam mit dem Fahrrad ab Delfzijl
In Appingedam können
Sie die "Hängenden Küchen" als architektonische
Sehenswürdigkeit bestaunen. Es lohnt sich auch, die
malerische kleine Innenstadt
mit dem historischen Stadtkern
zu besichtigen. Allerorten durchströmt die Aura des
Mittelalters diese Stadt.
Das mit Abstand älteste
Gebäude ist die im romanisch-gotischen Stil erbaute
Nikolai-Kirche aus dem Jahre 1515.
Bemerkenswerterweise bekam
Appingedam seine Stadtrechte im Jahre 1327 nicht wie üblich
von einem feudalen Herrscher,
sondern vom Freiheitsbund
der autonomen Friesen (Fivelgo) verliehen.
Nicht nur die Appingedamer
Fußgängerzone ist interessant. Wenn Sie die Vrouwenbrug
überqueren, gibt das Damsterdiep den Blick auf
die "Hängenden Küchen"
frei. Hier begann einst die Entwicklung des Ortes. Das "Bolwerk"
erinnert an die alten Stadtmauern, Gräben und Verteidigungsanlagen
Appingedams.
Im 11. Jh. wurde es zwischen
dem damaligen Stadtgraben und dem kleinen Fluß "Apt"
angelegt, dem diese Stadt ihren Namen verdankt.
Wer mehr über die ruhmreiche
Geschichte von Appingedam erfahren möchte, sollte das
Museum (in der Nähe der Kirche) der Stadt besuchen.
In Appingedam können
Sie auch ein Kanu oder ein Tretboot mieten und die außergewöhnliche
Schönheit der Stadt auch vom Wasser aus betrachten.
Festung
Bourtange
Ganz in der Nähe der
deutsch/niederländischen Grenze liegt die Festung
Bourtange. Die Anfänge gehen bis in das Jahr 1580
zurück, als Willem von Oranien den Auftrag gab,
mitten im Moor eine Festung
anzulegen. Die Festung Bourtange war in den Jahren 1593
bis 1851 eine wichtige Verteidigungsanlage für die
Region und wurde nie eingenommen.
Nach ihrer Aufgabe siedelten
sich in diesem Gebiet Bauern an und der Ruhm früherer
Zeiten verblasste.
Von 1967 bis 1992 wurde
die ganze Anlage, die fast vollständig verfallen
war, rekonstruiert und wieder aufgebaut.
Nach dem Vorbild von 1742,
als die Festung ihren größten Umfang erreicht
hatte, wurden Kasernen wieder errichtet, Wälle aufgeschüttet
und Gräben gezogen.
Der Grundriss besteht aus
einem Fünfeck, an dessen Spitzen sich Bastionen befinden.
So entstand die historische
Anlage in ihrer ganzen Sehenswürdigkeit neu und der
heutige Besucher ist beeindruckt von der ganzen Dimension.
In Museen kann sich der
Besucher über die Geschichte Bourtanges informieren
und auf dem Marktplatz der Festung können Sie zwei
Restaurants besuchen
oder in Shops ein Souvenir
kaufen. Auch an die Kleinen wurde gedacht, für sie
gibt es den Kinderbauernhof "De Sikkepit".
Mehr Information hier:
http://www.bourtange.nl/de und http://de.wikipedia.org/wiki/Bourtange
Eine besondere maritime Stimmung
verspricht die 20-minütige Überfahrt mit der kleinen
nostalgischen Emsfähre "Ditzum",
die bereits 80 Jahre alt ist
und 2006 von Grund auf renoviert wurde. Die kleine Fähre
transportiert nicht nur Radfahrer,
sondern kann sogar Pkws und
Wohnmobile mitnehmen.
Sie legt normalerweise im
Ditzumer Hafen ab, witterungsbedingt manchmal auch vom Außenanleger,
wo auch die Dollartfähre
abfährt.
Von Petkum aus können
Sie nach Emden fahren; die Entfernung beträgt ca. 13
Kilometer
Eine Fahrradtour nach Emden
ist bei schönem Wetter immer ein Erlebnis.
Sie können mit dem Fahrrad nach Ditzum (ca. 4 km)
fahren, um mit der nostalgischen Fähre die Ems nach
Petkum
zu überqueren.
Von dort kann man immer am Deich entlang bis nach Emden
radeln.
Diese Etappe der Tour ist besonders schön,
denn linksseitig befindet sich zuerst die Ems und dann der
Dollart.
Der Besuch der Emder Kunsthalle und des Otto-Museums
sind empfehlenswert, aber auch ein Bummel
durch die interessante Stadt
- verbunden mit der Einkehr in ein schönes Restaurant
oder Café -
bietet sich an.
Im Emder Rathaus
finden Sie das "Landesmuseum Ostfriesland"
mit der berühmten Emder Rüstkammer
"Dat
Otto Huus"
Ein verwunschenes Häuschen
auf dem Weg nach Emden
Am Ratsdelft,
einem Teil des alten Emder Binnenhafens,
liegt der Segellogger "Stadt Emden".
Im ehemaligen Laderaum ist eine ständige Ausstellung
zur Geschichte der Emder Heringsfischerei zu sehen.
Der Ratsdelft ist der ursprüngliche Emder Hafen,
der um 800 n. Chr angelegt wurde.
Die Handelsschiffe konnten direkt vor dem alten
Rathaus anlegen und ihre Ware löschen.
Heute dient der Ratsdelft als Museumshafen
mit drei Museumsschiffen (s. auch Fotos rechts).
Auf dem Feuerschiff "Deutsche Bucht"
gibt es ein Restaurant, aber man kann sich an Bord
auch trauen lassen.
Außerdem beinhaltet es ein Schifffahrtsmuseum.
Der Seenot-Rettungskreuzer
"Georg Breusing" liegt im Ratsdelft.
Von 1963 - 1988 hat er 1.672 Menschen gerettet.
Heute ist der Seenot-Rettungskreuzer ein Museum.
Im 13. und 14. Jahrhundert
wurde die Nordseeküste von vielen schweren Sturmfluten
heimgesucht, die häufig mit großen Landverlusten
einherging.
Das Problem war, dass es keine
hohen Deiche gab, sondern nur niedrige Erdwälle, die
als Schutz aufgefahren worden waren.
Sie wurden immer wieder durch
die gewaltige Kraft des Wassers durchbrochen, überspült
und zerstört.
1349/50 hatte es eine verheerende
Pestepidemie gegeben und die geschwächte Bevölkerung
war nicht mehr in der Lage, die Deiche zu unterhalten.
Und so hielten sie der großen
Sturmflut am 13. Januar 1362 nicht stand und das wilde Wasser
überspülte Dörfer, Klöster und das fruchtbare
Land.
Ein Dominikaner-Mönch
beschreibt sein Entsetzen über diese Sturmflut in den
Annalen des Klosters. Um Mitternacht hätte sich ein
fürchterlicher Sturm erhoben,
der die festesten Gebäude
und Kirchen zum Einsturz gebracht hätte. Der Orkan
hätte das Hochwasser ins Landesinnere gepeitscht und
die Westermarsch
und auch Teile Ostfrieslands
überflutet. Der Chronist Anton Heimreich schätzte
300 Jahre später, dass acht Kirchspiele zerstört
und 7600 Menschen allein in
Nordfriesland in dieser Nacht
ums Leben gekommen seien. Nicht nur in Nordfriesland richtete
die "Grote Mandränke" (großes Ertrinken)
schwerste Verwüstungen an.
An der Ems brach der Deich
und die Nordsee grub den Dollart tief ins Land hinein. Die
Höhe der Flut muss gewaltig gewesen sein, denn nach
dieser Sturmflut 1362
ist an der Nordseeküste
nichts mehr wie es war; angeblich soll es 100.000 Tote gegeben
haben.
Aber wie nach jeder Flut wurden
die Deiche wieder aufgebaut und die Menschen versuchten
gemeinsam dem Meer ein Auskommen abzutrotzen.
Ein wichtiger Spruch galt
für alle:"Well neet will dieken mutt wieken!"
(Wer nicht deichen will [beim Deichbau helfen], muss weichen/wegziehen.)!
Zwischen 1450 und 1520 scheinen
die Sturmfluten am schlimmsten gewütet zu haben.
Der Deichbau brachte keine
Sicherheit und wurde zeitweise auch noch durch kriegerische
Handlungen sabotiert. Die Dörfer verarmten mehr und
mehr.
Anfang des 15. Jahrhunderts
brach bei Emden auf der gegenüberliegenden Seite der
Emsdeich, was zu einem weiteren Dollarteinbruch führte
und für das Dorf Janssum
den Untergang bedeutete. Vermutlich ist auch die Insel Juist
um diese Zeit von Borkum getrennt worden.
Am 26. September 1509 wurde
die gewaltige "Cosmas- und Damianflut" zu einem
verheerenden Unglück für das ganze Rheiderland.
Die Hälfte des Gebietes
wurde überspült und vernichtet. 32 Dörfer
unterschiedlicher Größe sollen lt. Ubbo Emmius
(berühmter ostfriesischer Theologe, Historiker und
Pädagoge)
untergegangen sein. Die neue
Meeresbucht, der "Dollart" erreichte seine bis
dahin größte Ausweitung. Das alte "Reiderland",
das früher bedeutend größer war als heute,
musste der wilden Nordsee
viel Land opfern. Das Gebiet zwischen Pogum im heutigen
Rheiderland und der niederländischen Halbinsel Reide
war vor dem Einbruch
der Sturmflut fruchtbar und
dicht besiedelt. Bekannt war die reiche Stadt Torum, die
westlich von Pogum lag. Sie hatte einen bedeutenden Markt
und hat angeblich
sogar ihre eigenen Münzen
geprägt. Der reiche Flecken Reiderwolde mit zwei Kirchen
lag westlich von Torum und nicht weit von der heutigen niederländischen
Küste
lag das Kloster Palmar, in
dem 190 Mönche gelebt haben sollen. Außer der
reichen Stadt Torum sollen in den Dollartfluten noch drei
große Marktflecken,
etwa 30 Dörfer und einige
kleinere Siedlungen und Einzelgehöfte untergegangen
sein. Man geht davon aus, dass etwa 50 Siedlungen der reißenden
Flut zum Opfer gefallen sind.
Die Nacht, in der die Sturmflutwelle
die Menschen an der Nordsee überraschte, bedeutete
für viele Tod und Verderben.
Um den Untergang der Dörfer
ranken einige Sagen. Darin wird berichtet, dass manche Dollartfischer
bei ruhigem Wellengang auf dem Meeresgrunde Häuser
und Türme
erkannt hätten, oder
andere hätten ein Glockengeläut aus der Tiefe
vernommen. Allerdings wird man auch heute noch daran erinnert,
dass man über versunkene Dörfer fährt,
wenn alte Fundstücke
aus den Orten gefunden werden. So ist überliefert,
dass der Emsfischer Udo Boelen Buisker (1824 - 1923) einen
goldenen Löffel an einem großen Priel
im Dollart fand. Der Löffel
wird der Goldschmiedestadt Torum zugeordnet, das sieben
Goldschmieden besaß.
Die Sagen wiederum erzählen
von der Verderbtheit der reichen Torumer Einwohner. Sie
hatten zwei Kirchen mit drei Türmen,
gingen aber nicht mehr in
den Gottesdienst, sondern führten ein gottloses Leben.
Der Pastor hätte sich davon gemacht, weil er den Zorn
Gottes fürchtete.
Und der schickte dann zur
Strafe die große Sturmflut mit dem tödlichen
Untergang des Ortes ...
Aber wie in der Vergangenheit
gaben die Überlebenden nicht auf und wie immer nach
jeder Flut wurden die Deiche wieder aufgebaut.
Wie lange sie Schutz boten,
hing u. a. auch von der Pflege ab und wie konsequent der
Spruch "Well neet will dieken mutt wieken!" durchgesetzt
werden konnte.
So gab es in der Folgezeit
immer wieder Überschwemmungen und zuletzt holte sich
das tosende Meer im Jahre 1539 ein weiteres großes
Gebiet.
Danach bauten die Groninger
zusammen mit den Ostfriesen neue, höhere und beständigere
Deiche.
Fortan konnte mit der Einpolderung
und Zurückgewinnung des verlorenen Landes begonnen
werden (s. Skizze oben).
Aus dem letzten Jahrhundert
bleibt die schwere Sturmflut vom 16./17. Februar 1962 in
Erinnerung. Zum Glück kam Ostfriesland glimpflich davon.
Die Deiche hielten stand,
auch wenn Deichbrüche mit Sandsäcken gestopft
werden mussten, wie in Pogum. Auch das Militär musste
eingesetzt werden,
denn ohne diese mannigfaltige
Unterstützung wäre das Wasser nicht aufzuhalten
gewesen. Die Deichabschnitte am Dollart lagen während
des Höchststandes der Flut
in den Abendstunden des 16.
Februar 1962 unter schwerer Brandung und wurden teilweise
mehrere Stunden lang von auflaufenden Wellen überspült.
Durch den massiven Wellenschlag
wurden die Außenböschungen der Deiche fast völlig
zerstört und die z. T. noch viel zu steilen Binnenböschungen
rutschten großflächig ab.
Hinter dem Pogumer Deich wurden
die damals noch unmittelbar am Seedeich stehenden Häuser
von abrutschenden Erdmassen verschüttet.
Fotos von der Sturmflut am
Pogumer Deich:
http://www.dollard-route.de/unsere-dollard-route/geschichte-des-dollarts.html
Bei Völlen brach der
Emsdeich auf einer Breite von 60 Metern. Das Dorf und die
ganze Umgebung wurden von den Wassermassen überschwemmt.
An den Häusern und an
den Gewächshäusern einer großen Gärtnerei
entstanden erhebliche Sachschäden.
Besonders tragisch endete
der Einsatz eines Bundeswehrsoldaten: Nachdem er 13 Menschen
das Leben gerettet hatte, ertrank er selber.
Aufnahmen vom Deichbruch in
Völlen:
https://www.youtube.com/watch?v=90W55WVjUeg
Die ostfriesischen
Inseln kamen sehr in Bedrängnis und alle erlitten heftige
Dünenabbrüche.
Durch die Sturmflut von 16./17.
Februar 1962 waren an der deutschen Nordseeküste insgesamt
340 Tote zu beklagen, besonders der Hamburger Raum war betroffen.
Als um 800 die Wikinger
Friesland angriffen, wurden die Friesen vom Militärdienst
auf fremden Territorien freigestellt, um sich erfolgreich
verteidigen zu können.
Im Jahre 885 wurde dem Stamm
der Friesen als Belohnung durch "Karl dem Dicken"
die "Friesische Freiheit" zugesprochen. Weil die
Friesen im Mittelalter auch noch andere
besondere Aufgaben zu erfüllen
hatten, genossen sie Sonderrechte. Die wichtigsten Aufgaben
der Küstenbewohner waren, in kollektiver Verantwortung
den Deich
zu erhalten und feindliche
Mächte abzuwehren. Zu den Sonderrechten gehörte,
dass die friesischen Bauern die bewirtschafteten Äcker
als ihr Grundeigentum ansehen durften,
dass die Landgemeinden genossenschaftlich
und autonom strukturiert waren und dass es gewählte
Richter (Redjeven) gab, die Recht in den Gemeinden sprachen.
Diese demokratischen Strukturen
sind bemerkenswert, weil ganz Europa unter der Feudalherrschaft
des Adels litt.
Da die Freistellung von der
Heeresfolge außerhalb Frieslands mit der gemeinschaftlichen
Abwehr von Feinden und des Wassers begründet wurde,
zerflossen die Standesunterschiede
im gemeinsamen Kampf gegen die Naturgewalten immer wieder,
denn alle waren gleichermaßen gefordert.
Reiche und Arme, Herren und
Knechte hatten die gleichen Rechte und Pflichten und mussten
zusammenhalten, um zu überstehen.
Aus dieser Zeit stammt auch
der bekannte Grundsatz des Deichrechts: "De nich will
dieken, mutt wieken" ("Diejenigen, die [ihr Land]
nicht eindeichen wollen, müssen weichen").
Die Friesen konnten sich ihre
Freiheit über Jahrhunderte bewahren und waren stolz
darauf. Im Hochmittelalter verteidigten sie ihre Freiheit
aktiv gegen auswärtige Fürsten.
Somit konnte sich kein flächendeckendes
Herrschaftssystem entwickeln und die Attribute 'Ritterschaft'
und 'Adel' wurden nicht akzeptiert.
Die "Friesische Freiheit"
hatte ihre Grundlage deshalb nicht nur auf den Wegfall der
Heerfolge, sondern weil sich auch kein Feudalsystem etablieren
konnte.
1240 schrieb
der englische Franziskaner Bartholomaeus Anglicus über
die Friesen, dass der Stamm nach außen hin frei und
keinem anderen Herrn unterworfen sei.
Für die Freiheit würden
sie lieber den Tod wählen, als sich dem Joch der Knechtschaft
zu unterwerfen.
Deshalb hätten die Friesen
die militärischen Würden abgeschafft und würden
es nicht dulden, dass sich Friesen mit einem militärischen
Rang schmückten.
Akzeptiert würden Richter,
die sie aus ihrem Stamm wählten. Diese würden
das Staatswesen für die Friesen ordnen und regeln.
Gegen Ende des 13. Jahrhunderts
versuchten reiche Familien, die freiheitliche Ordnung zu
durchbrechen und die Herrschaft zu übernehmen.
Sie schufen ein neues Herrschaftssystem,
indem sie weite Gebiete an sich rissen, nannten sich "Häuptlinge"
und zeigten ihren Machtanspruch
durch das Bauen der kostspieligen Steinhäuser.
Mitte des 14. Jahrhunderts,
begünstigt durch Pest und Sturmfluten, hatte sich in
Ostfriesland eine neue Oberschicht eingerichtet: die Häuptlingsherrlichkeit.
Sie etablierte aber kein Feudalsystem,
sondern eher ein Gefolgschaftssystem, indem der Bewohner
zwar dem Häuptling verpflichtet war,
aber seine Freiheit behielt
und z. B. das Gebiet auch verlassen konnte.
Die damalige Zeit war von
Kriegen und Auseinandersetzungen geprägt.
Für die ostfriesischen
Häuptlinge waren die Wehrtürme eine Möglichkeit
der Machtdemonstration und zugleich Sicherung ihres Wohlstandes.
Als Zeuge für diese vergangene
Zeit steht die ursprünglichste Häuptlingsburg
Ostfrieslands - das Steinhaus - in Bunderhee.
Rekonstruktion:
Das Steinhaus Bunderhee im 14./15. Jahrhundert
Die Familie lebte in verschiedenen Wohn-
und Wirtschaftsgebäuden,
die um den Turm angesiedelt und von einem Wassergraben
umgeben waren.
Da es bis zum 14. Jahrhundert
nicht erlaubt war, Steinbauten von mehr als 12 Fuß
Höhe zu bauen,
sowie Wassergräben zu errichten, müssen die
lokalen Häuptlinge besondere Privilegien genossen
haben.
Im 14. Jahrhundert
wurde der Wehrturm anfänglich als Schutzraum
sowie als Speicher für wertvolle Habe und Vorräte
gebraucht und nicht als Wohnraum genutzt.
Die heute noch sichtbaren
Schießscharten/Fenster
zeugen von dem Wehrcharakter des Turmes.
Der Backsteinbau ist dreigeschossig,
15 Meter hoch, 11,40 m lang, 7,6 m breit und hat 1,5 m dicke
Backsteinmauern.
Er besteht aus einem Keller
mit Kappengewölben, zwei Obergeschossen und einem Dachraum.
Im Keller wurden Vorräte
und die Pferde sicher untergebracht; dort soll sich auch
ein Brunnen befunden haben.
Weil der Eingang sich in drei
Meter Höhe befand, waren die oberen Räume von
außen nur über eine Holzleiter zugänglich.
Bei einem Angriff konnte man
sie hochziehen und den Zugang erschweren.
An der Nordseite kann man noch Reste alter Ankerringe
erkennen, an die Schiffe angelegt haben und vertäut
wurden.
Es gab eine direkte Verbindung
zum Dollart, der damals durch verschiedene Sturmfluten weit
ins Landesinnere vorgedrungen war.
Als im 16. Jahrhundert die Zeiten friedlicher wurden
und die Schutzfunktion nicht mehr so dringend war,
konnte auch der Turm wohnlicher gestaltet werden.
Man vergrößerte
die Fenster, baute Treppen ein und stattete die Räume
mit spätgotischen offenen Kaminen aus.
Auch der Zugang wurde einfacher und erfolgte durch
einen kleinen Anbau an der Westseite.
Im 17. Jahrhundert wurde ein
erster barocker Anbau an der Westwand des Turmes vorgenommen,
der zwischen 1712 und 1735 noch einmal erweitert wurde.
1712 wurden deshalb große
Teile des alten baufälligen Wohngebäudes abgerissen
und statt dessen ein neues Anwesen gebaut, welches 1735
seine endgültige Form erhielt.
Es handelt sich um einen lang
gestreckten, eingeschossigen Bau im Barockstil.
Er diente von nun an als das eigentliche Wohnhaus.
Das Turmhaus wurde zum Hinterhaus,
diente fortan nur noch als Speicherraum und blieb original
erhalten.
Als damaliger Besitzer und letzter Bauherr lebte
der Holländer
Johannes van Heteren mit seiner großbäuerlichen
Familie
in dem Turm mit dem Barockanbau.
Wappen und Inschrift an der Westwand erinnern noch
heute daran.
Eine Sage
überliefert, dass ein schönes, stolzes Burgfräulein
verschiedene Bewerber abwies.
Sie verzehrte sich aber in Liebeskummer,
als ein Verehrer bei den Kreuzzügen
starb. Davon wurde sie auch nach ihrem Tode nicht befreit,
sodass sie nachts als "Weiße
Frau" am Fenster Ausschau hielt und den Tod des Ritters
beklagte.
Eine Kreidezeichnung auf einem
alten Holzbalken soll diesen Fluch bezeugen.